Betreuuen, Erziehen, Bilden

Bildungsdokumentation

Auf der Grundlage einer kontinuierlichen und systematischen wahrnehmenden Beobachtung durch die Erzieher/innen werden Bildungsprozesse des einzelnen Kindes beschrieben und dokumentiert. Für jedes Kind wird eine individuelle Dokumentationsmappe angelegt, wo regelmäßig Notizen über die Kinder festgehalten werden und Zeichnungen, Bastelarbeiten und Fotos gesammelt werden. So entsteht Stück für Stück eine kleine Biografie.

Die Dokumentation hilft uns Erzieherinnen die Kinder individuell in den Blick zu nehmen. In regelmäßigen Gesprächen tauschen wir uns mit den jeweiligen Eltern über den derzeitigen Entwicklungsstand aus. Im Erfahrungsaustausch mit den Eltern können gemeinsame Möglichkeiten der Bildungsprozesse weiter überlegt und angeregt werden. Intensive Fördermaßnahmen und Therapien können so gezielt außerhalb des Kindergartens von den Eltern in die Wege geleitet werden.

Verlässt das Kind den Kindergarten, bekommen die Eltern alle Daten. Die „Bildungsdokumentation“ erfolgt nur mit Einverständnis der Eltern!

Bildung

Was der Gesetzgeber sagt:

Der Kindergarten hat einen eigenen Erziehungs- und Bildungsauftrag, der durch das Land NRW vorgegeben ist. Die Bildungsvereinbarungen verfolgen das Ziel, vor allem die Bildungsprozesse in Tageseinrichtungen für Kinder vom vollendeten dritten Lebensjahr zu stärken und weiter zu entwickeln.
Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung sowie die Beratung und Information der Erziehungsberechtigten sind Bestandteile des gesetzlich festgelegten Auftrags der Kindergärten.
Kinderbeet

Unter Förderung der Persönlichkeitsentwicklung ist zu verstehen:

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Der Kindergarten will jedem Kind zur größtmöglichen Selbständigkeit und Eigenaktivität verhelfen, seine Lernfreude anregen und stärken.
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Der Kindergarten fördert die schöpferischen Kräfte eines jeden Kindes und berücksichtigt dabei die individuellen Neigungen und Begabungen.
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Der Kindergarten fördert die körperliche Entwicklung der Kinder und vermittelt ihnen Grundwissen über ihren Körper.
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Der Kindergarten vermittelt den Kindern elementare Kenntnisse von ihrer Umwelt durch ein breites Angebot von Erfahrungsmöglichkeiten.
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Der Kindergarten gibt jedem Kind die Möglichkeit, seine soziale Rolle in der Gruppe und seine Bedeutung für die Gruppe zu erfahren.
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Der Kindergarten will, dass die Kinder in der Gruppe ein partnerschaftliches, gewaltfreies und gleichberechtigtes Miteinander erfahren und erlernen. Dies gilt auch besonders für das Miteinander von Jungen und Mädchen.
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Der Kindergarten will zum Verständnis gegenüber anderen Kulturen und Weltanschauungen beitragen und Toleranz fördern.
Dadurch, dass der Kindergarten dem Kind hilft, sich in seiner Umwelt zurecht zu finden, sein Selbstvertrauen und seine Lernfreude weckt und ihm in sozialer Hinsicht die notwendige Erfahrung ermöglicht, bereitet er auf die Schule vor.

Um im Interesse der Kinder die Kontinuität des Erziehungsgeschehens in den aufeinanderfolgenden Einrichtungen zu sichern, ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule erforderlich, um den Kindern den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule zu erleichtern.

Die gesamte Arbeit im Kindergarten muss von der Einsicht geleitet sein, dass das Spiel die dem frühen Kindesalter entsprechende Lebens- und Verstehensform ist. In dem der Kindergarten für das Kind eine besonders anregungsreiche und ausgewogene Spielumwelt bereitstellt, bahnt er eine allseitige Förderung des Kindes an.

Wie erfüllen wir diesen Bildungsauftrag

Bildung ist keine reine Wissensvermittlung. Bildung meint im Kindergarten die Persönlichkeit eines jeden Kindes mit seinen verschiedenen Kompetenzen wahrzunehmen, zu unterstützen und zu fördern. Das heißt für unsere Arbeit stetiges und begleitendes Beobachten von Anfang an.

Wenn wir Stärken, Interessen und Möglichkeiten der Kinder kennen, können wir sie in unserer positiv vorbereiteten Umgebung ein Stück auf ihren Erfahrungsweg und somit Bildungsweg unterstützend und fördernd begleiten. Wir schaffen reizvolle aber auch alltägliche Erfahrungsbereiche, in denen die Kinder handgreiflich unmittelbar aktiv, mit allen Sinnen innerlich beteiligt und engagiert Erfahrungen machen können.

Bei uns herrscht eine offene und freundliche Gesprächsathmosphäre, in der jedes Kind vielfältige Möglichkeiten zum gemeinsamen Kommunizieren vorfindet. Die Biologie bietet sich mit naturwissenschaftlichen Versuchen besonders an, indem wir im Garten Pflanzen ziehen, in den Bäumen Vögel beobachten usw.

Wir Erzieherinnen wollen das Interesse am Beobachten und Fragestellen wecken:

  • Wie wächst die Blume?
  • Wie verfärben sich die Blätter, und warum?

Wir möchten möglichst viel Wirklichkeit in die oft erfahrungsarme Kinderwelt hereinholen, indem wir zu Erkundungen aufbrechen:

icon_feuerwehr

Feuerwehrgerätehaus
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Bäckerei
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Grundschule
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Spaziergänge
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Polizeistation
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Krankenhaus
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Holzschuhmacher
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Walderlebnisse uvm.
Das bringt Spaß und hat einen enormen Lerneffekt.

Kinder brauchen reale Handlungsräume und keine künstlichen Welten. Wir möchten den Kindern viel Raum und Zeit geben, ihre Erfahrungen durch Wiederholungen zu vertiefen und damit die lebensnotwendigen Verknüpfungen im Gehirn (Synapsen) zu bilden und zu verfestigen.

Wir wollen den Kindern Herausforderungen zutrauen, ihnen Sicherheit vermitteln, mit ihren Stärken arbeiten, mit ihnen leben, mit ihnen fühlen, mit ihnen planen und uns auf ihre Ebene begeben. Kinder brauchen keine Animation, sondern vielmehr Bezugspersonen, die engagiert, lebendig und staunend, mitfühlend, wissend, handlungsaktiv, mutig, risikobereit und zuverlässig ihnen Raum und Zeit für Erfahrungen bieten.

Durch den alltäglichen Umgang und durch das regelmäßige Beobachten der Kinder erhalten wir ständig wichtige Informationen, die wir schriftlich festhalten und so nach und nach über jedes Kind eine individuelle Dokumentationsmappe anlegen.

Regelmäßig nehmen alle Erzieherinnen an Fortbildungen teil.